Gattungsmischung als kulturelle Grenzüberschreitung
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- Abstract
- Wie die komparatistisch ausgerichtete interkulturelle Ästhetik im Anschluss an die Ethnologie der Kunst gezeigt hat, können sich der Begriff von Kunst sowie ästhetische Kategorien unterschiedlicher Kulturen deutlich voneinander unterscheiden. Das bezieht sich naturgemäß auch auf den Gattungsbegriff und die gesellschaftliche Funktion der Gattungen. Lyrik, Drama und Epos können insofern nicht im Goethe'schen Sinne als "echte Naturformen der Poesie" oder mit Emil Staiger als "anthropologische Konstanten" bestimmt werden, sondern sind kulturell präfigurierte Kategorienbildungen, die sich als typisierte Schreibweisen in der europäischen Kunstpraxis herausgebildet haben. Gattungsmischungen unterlaufen diese kulturell präfigurierten Normierungen und Grenzziehungen. Als hybride Gebilde entziehen sie sich der eindeutigen Zuordnung und verstoßen damit implizit gegen eurozentrische Kategorisierungsmodelle. Das hierin sich zeigende interkulturelle Potential der Gattungsmischungen nimmt der vorliegende Beitrag exemplarisch am Beispiel von Texten der literarischen Avantgarde (Carl Einstein, Franz Jung) in den Blick.
- Autoren
- Editoren
- Laura Auteri
- Paginierung
- 317 - 329
- Buchtitel
- Wege der Germanistik in transkultureller Perspektive. Akten des XIV. Kongresses der Internationalen Vereinigung für Germanistik
- Ort der Veröffentlichung
- Lausanne
- Datum der Veröffentlichung
- 2022
- Datum der Datenerfassung
- 2023
- Titel
- Gattungsmischung als kulturelle Grenzüberschreitung
Data source: Manual
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