Implizites und explizites Vermitteln? Hybride Musikedition zwischen Editionskonzept, Editionsprozessen und interner Kommunikation
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- Die Frage nach dem Komplex des Vermittelns im Kontext von hybriden Musikeditionen wirft eine Vielzahl von Folgefragen auf, kann doch gerade bei der Musikedition traditionell ein Miteinander von wissenschaftlich-kritischen und praktischen Ansätzen konstatiert werden. Seitdem Bernhard R. Appel 2003 feststellte, »das Interesse [...] an einer Komposition ist vornehmlich produktorientiert«, hat sich natürlich und nicht zuletzt Dank digitaler Entwicklungen Einiges getan. Dennoch besteht nach wie vor häufig das rezeptionsbezogene Anliegen, den edierten Text nicht nur in gedruckter und digitaler Form les- und z. T. sogar abspielbar zu machen (vgl. beispielsweise die schon 2011/12 entstandene Edition von Carl Louis Bargheers Fiedelliedern), sondern ihn auch (wieder) aufgeführt zu sehen. Dieses gilt beispielsweise auch für die Hybridedition der Operette Der Vogelhändler (Wien, 1891) von Carl Zeller, Moritz West und Ludwig Held, die jene Einblicke in die Werkstatt der Editor*innen ermöglichen soll, die zur Unterfütterung dreier zu diskutierender Folgefragen notwendig sind. Die erste der im Rahmen des Vortrags zur Sprache kommenden Fragen ist daher diejenige nach den bereits im Editionskonzept angelegten, auf Vermittlung per se ausgerichteten Elementen. Diese können sich sowohl auf die Präsentation der verschiedenen Texte – etwa des edierten musikalischen Texts oder der verschiedenen Arten von edierten wortsprachlichen Texten (etwa des Textbuchs und der Regieanweisungen) – beziehen als auch von vornherein in der Zielsetzung der gesamten Edition angelegt sein. Damit in unmittelbarem Zusammenhang steht, inwieweit während des Editionsprozesses die musikalische Ausführbarkeit der Texte sowie ihre Umsetzbarkeit auf der Bühne bewusst oder unbewusst eine Rolle spielen, die Editor*innen also eine gleichsam inhärente Vermittlungsfunktion wahrnehmen. Dieses wird umso interessanter – und leitet direkt über in die dritte und letzte Folgefrage –, wenn die Editor*innen im Falle von Hybrideditionen eine zweite, nämlich die projektinterne Kommunikation betreffende Vermittlungsaufgabe während des Edierens und während des Erstellens der digitalen Komponenten übernehmen: Welche diesbezüglichen Aspekte sind angesichts der verschiedenen an der Edition beteiligten Personengruppen auf dem Weg zwischen den editorischen Entscheidungen und der informationstechnologischen Umsetzung zu bedenken? Ziel des Vortrags ist es nachzuzeichnen, welche verschiedenen Ebenen des impliziten und expliziten Vermittelns bei hybriden Musikeditionen festgestellt werden können. Der Vortrag würde sich eignen als Beitrag im Rahmen des von der Kommission für Editionswissenschaft und Digital Humanities geplanten Themenfeldes Digitale Edition als Vermittlung.
- Autoren
- Stefanie Acquavella-Rauch
- Autoren-URL
- https://www.musikwissenschaft.uni-mainz.de/personen/prof-dr-stefanie-acquavella-rauch/
- Schlüsselwörter
- Edition
- Vermitteln
- Presentation location
- Klagenfurt
- Datum der Veröffentlichung
- 2022
- Datum der Datenerfassung
- 2022
- Titel
- Implizites und explizites Vermitteln? Hybride Musikedition zwischen Editionskonzept, Editionsprozessen und interner Kommunikation
Data source: Manual
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