Ludwig van Beethoven. Cap sur la culture musicale bourgeoise / Ludwig van Beethoven. Aufbruch in die bürgerliche Musikkultur
- Publication type:
- Exhibition
- Metadata:
-
- Abstract
- Die virtuelle Ausstellung in Dijon portraitiert Beethoven als (musik)politische Figur – allerdings nicht dem Ansatz folgend, der Beethoven wahlweise zum Revolutionär oder zum einsamen Opportunisten von Adelskreisen macht: Der im Bonner Hofdienst sozialisierte Beethoven bewies vielfach seine Souveränität im Kontakt mit dem Wiener Hochadel, die es ihm gleichzeitig erlaubte, radikal mit den althergebrachten höfischen Strukturen zu brechen. Teil dieses politischen Handelns war Beethovens Komponieren, inszenierte er sich doch ganz im Sinne der neu aufkommenden Ästhetik als musikalisches Genie. Beethoven ist nicht nur zunächst einmal ob seiner Virtuosität bekannt geworden, sondern wurde auch schnell zu einem der ersten Repräsentanten einer neuen Art des Komponierens: Komponieren – im Sinne eines Entwerfens und Entwickelns von Musik als Schreibvorgang und gedanklicher Prozess – ist bei ihm direkt verbunden mit einem spezifischen neuzeitlichen Künstlerbild und Kunstbegriff, wie schon Bernhard R. Appel in einem der wenigen programmatischen Aufsätze zur Skizzenforschung in der Musikwissenschaft schreibt: Die Verknüpfung von Denken, Schreiben und Skizzieren qualifiziert das Komponieren als intellektuellen Vorgang, und das Notieren von Ideen, Entwürfen oder Kontexten begleitet den kompositorischen Schaffensprozess. Diejenigen, die dieses leisten konnten, verfügten also nicht nur über eine besondere Begabung, sondern ihnen – und eben allen voran Ludwig van Beethoven – kam eine besondere künstlerische Verantwortung zu. Mit Beethoven beginnen aus der Verantwortung führender aristokratischer Kreise heraus gleich mehrere Elemente der bürgerlichen Musikkultur – verstanden als Paradigma: als neuartige Rezeptionshaltung in musiksoziologischer Perspektive, die Ausstrahlung besitzt bis weit in die Gegenwart, aber auch als epochales Ereignis, das mit Beethoven nachweislich raumgreifend wird. Beethovens Musik wurde in den neu entstehenden Konzertsälen gespielt, seine Musik konnte im großen Stil durch das explodierende Musikdruckwesen erworben werden und er bot mit seinem Image genug Projektionsfläche für eine breit angelegte Rezeption.
- Addresses
- Maison de Rhénanie-Palatinat
- Autoren
- Stefanie Acquavella-Rauch
- Birger Petersen
- End date
- 2021
- Schlüsselwörter
- Beethoven
- Bürger
- Musikkultur
- Venue
- Maison de Rhénanie-Palatinat virtuell
- Medium
- Internet
- Notes
- m Dezember 2020 wurde der 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens gefeiert; das Haus Rheinland-Pfalz hatte dazu eine Ausstellung vorgesehen, die nun zum Jahresende 2021 gezeigt werden wird. Eine virtuelle Version war ab dem 26. März 2021 als digitale Ausstellung verfügbar.
- Number of pieces
- 20 Internetseiten
- Status
- Published online
- Herausgeber URL
- http://maison-rhenanie-palatinat.org/tbuilder-layout-part/bthv-layout-fr-2/
- Datum der Datenerfassung
- 2022
- Start date
- 2021
- Titel
- Ludwig van Beethoven. Cap sur la culture musicale bourgeoise / Ludwig van Beethoven. Aufbruch in die bürgerliche Musikkultur
Data source: Manual
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- Beziehungen:
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