Kulturelle Diversität als ästhetische Innovationsbedingung. Produktive Herausforderung des Fremden und Entfaltung neuer Bedeutungsdimensionen im Zwischenraum der Semiosphären
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- Kapitel
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- Abstract
- In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass kulturelle Differenz nicht etwas ist, das es grundsätzlich zu überwinden gilt. Diversität an sich ist vielmehr unabdingbar für kulturelle wie für ästhetische Entwicklungsprozesse. Dabei wird kulturelle Diversität hier selbstredend nicht ontologisch und nicht normativ-hierarchisch gedacht. Vielmehr bezieht sie sich auf die Pluralität unterschiedlicher in menschlichen Ge-meinschaften „gesponnene[r] Bedeutungsgewebe“ im Sinne von Clifford Geertz, die als absolut gleichwertige Semantisierungen der Welt verstanden werden. Die Differenz speist sich in diesem Zusammenhang aus unterschiedlichen Bedeutungszuschreibungen, sie wird – nach Luhmann – „ausschließlich durch Sinngrenzen vermittelt“. Zunächst wird kurz auf die Bedeutung kultureller Diversität für Kulturentwicklungsprozesse im Allgemeinen eingegangen, um anschließend deren ästhetische Relevanz zu fokussieren. Anstelle von Beispielanalysen literarischer Texte werden hier verschiedene theoretische Ansätze nebeneinandergestellt, die sich trotz unterschiedlichster Zugriffe über das Paradigma der Ähnlichkeit miteinander verbinden und an den Schnittstellen ein Muster erkennen lassen, das sich wie ein roter Faden durch die unterschiedlichen Theorien zieht. Dabei liegt „die Stärke des Fadens […] nicht darin, daß irgend eine Faser durch seine ganze Länge läuft, sondern darin, daß viele Fasern einander übergreifen“ (Ludwig Wittgenstein). Der Vorteil eines solchen Verzichts auf theoretische Homogenität liegt dabei zum einen – im Sinne der Fuzzylogik – in der Ermöglichung einer möglichst präzisen Beschreibung eines ‚unpräzisen‘ Gegenstandes, zum anderen spiegelt sich in dieser Methodik die Prämisse eines produktiven Potentials von Diversität.
- Autoren
- Paginierung
- 23 - 41
- Buchtitel
- Der Neue Weltengarten. Jahrbuch für Literatur und Interkulturalität
- Datum der Veröffentlichung
- 2022
- Datum der Datenerfassung
- 2023
- Titel
- Kulturelle Diversität als ästhetische Innovationsbedingung. Produktive Herausforderung des Fremden und Entfaltung neuer Bedeutungsdimensionen im Zwischenraum der Semiosphären
Datenquelle: Manual
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